Interviewt zu werden ist eine gute Sache – und in Zeiten von Youtube, Instagram und Co ein fixer Bestandteil von Corporate Publishing und Content-Marketing. Mit diesen Tipps sparen Sie Zeit und holen das Beste für sich und Ihre Botschaft aus jedem Interview.
Es müssen nicht gleich Funk und Fernsehen sein, die mit einer Interviewanfrage anklopfen. Viel häufiger sind es Blogger, Youtuberinnen oder Mitarbeitende von Kunden und Lieferanten, die für ihre Kanäle mit Expertinnen zu einem bestimmten Thema interviewen wollen. Manchmal steht auch die eigene Marketing-Abteilung samt Filmteam auf der Matte und möchte ein Video für die Unternehmenswebsite drehen. Da darf ein O-Ton der Geschäftsführung natürlich nicht fehlen. Welche Fragen Sie im Vorfeld stellen sollten und worauf Sie während des Interviews achten können, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Zwei Fragen, die Sie vor einem Interview stellen sollten
Auch wenn später Sie im Interview Fragen beantworten werden, sollte jedes Interview mit zwei Fragen beginnen, die Sie stellen – am besten früh genug, sodass Sie sich auch gut darauf vorbereiten können.
Zu welchem Zweck wird das Interview geführt?
Ob die Anfrage aus Ihrer eigenen oder der Marketing-Abteilung eines Kunden, von einem Blogger oder aus der Redaktion eines Fachmagazins kommt: Lassen Sie sich früh genug sagen, worum es konkret geht, wer da anfragt und was das Ziel des Interviews ist.
Wer wird das Interview sehen, hören oder lesen?
Auch wenn Ihnen nur eine Person gegenübersitzt: In einem Interview sprechen Sie vor allem zu all jenen, die das Interview sehen, hören oder lesen werden. Damit Ihre Botschaft ankommt und verstanden werden kann, müssen Sie wissen, wer das sein wird und welchen Wissensstand die Adressaten in Bezug auf Ihr Thema haben.
Je konkreter diese beiden Fragen beantwortet werden, umso besser und interessanter können Sie Ihre Botschaft im Interview vermitteln. Wie das geht? Diese 5 Tipps können Ihnen dabei helfen.
5 Tipps, wie Sie interessante Interviews geben
Tipp 1: Auf das Gespräch einlassen
Ihre Interviewpartnerin ist hier, um mehr über Sie, Ihr Unternehmen oder Ihr Thema zu erfahren – und um lebendig darüber zu berichten. Dafür hat sich die Redakteurin im Vorfeld viele Gedanken zu Inhalt und Ablauf des Gesprächs gemacht. Nutzen Sie die Gelegenheit und versuchen Sie, sich darauf einzulassen.
Tipp 2: Erzählen Sie Geschichten
Wenn Sie zu einer Frage eine Anekdote, eine persönliche Erfahrung oder eine beispielhafte Geschichte erzählen können: wunderbar. Kleine Geschichten sind die Würze, die ein Interview interessant, persönlich und lebendig machen.
Tipp 3: Schaffen Sie Vergleiche
Versuchen Sie, Zahlen und Fakten möglichst anschaulich zu transportieren. Wenn beispielsweise Ihre neue Lagerhalle eine Fläche von ca. 7000 Quadratmetern hat, sagen Sie ruhig dazu, dass dies ungefähr der Größe eines Fußballfeldes entspricht.
Tipp 4: Fachchinesisch vermeiden
Besonders wichtig, wenn Sie komplexe Zusammenhänge für ein breites Publikum vermitteln wollen: Erklären Sie die Dinge so, dass sie auch jemand versteht, der nicht vom Fach ist. Vermeiden Sie möglichst Fremdwörter, wenig geläufige Abkürzungen oder Fachbegriffe – oder erklären Sie kurz, was konkret damit gemeint ist.
Tipp 5: Mut zur Lücke
Als Expertin auf Ihrem Gebiet werden Sie die meisten Fragen aus dem Stegreif beantworten können. Wenn dem einmal nicht so ist: auch gut. Niemand kann alles zu jeder Zeit im Kopf haben. Möglicherweise ergibt sich auch im Gespräch eine Frage, auf die Sie nicht vorbereitet sind. Lassen Sie sich nicht drängen oder zu vagen oder gar falschen Aussagen hinreißen. Sagen Sie Ihrem Gegenüber einfach ganz offen, wenn Sie zu einer Frage gerade keine Antwort parat haben und Sie gegebenenfalls eine Information nachreichen möchten.
Extra-Tipps für Interviews vor Mikrofon oder Kamera
Mit Punkt und Komma
Wenn es zwischen Ihrer Antwort und der nächsten Frage zu einer längeren Pause kommt, widerstehen Sie – insbesondere bei Aufzeichnungen – dem Drang, noch etwas hinzuzufügen … und noch etwas … und noch etwas.
Hier besteht die Gefahr, über Dinge zu reden, die Sie eigentlich gar nicht ansprechen wollten oder vom Hundertsten ins Tausendste zu kommen. Das kann dazu führen, dass sich das Gespräch zerfleddert und dass die Aufzeichnungen kaum oder gar nicht geschnitten werden können. Formulieren Sie stattdessen einen Gedanken nach dem anderen in möglichst kurzen Sätzen und gönnen Sie sich dazwischen auch ruhig mal eine Atempause. Derjenige, der das Video schneidet, wird Ihnen dankbar sein.
Die Frage in der Antwort aufgreifen
Für Imagevideos oder Unternehmensfilme werden häufig gesetzte Interviews eingesetzt. Das heißt, Sie sprechen zu einer Person, die später im Video weder zu sehen noch zu hören ist. In diesem Fall ist es sinnvoll, dass Sie die Frage nochmals in Ihrer Antwort aufgreifen, damit klar wird worum es geht und worauf sich Ihre Aussage bezieht.
Ein Beispiel:
„Was war Ihnen in der Entwicklung des neuen Produktes am wichtigsten?“
Statt: „Dass es intuitiv zu bedienen ist.“ antworten Sie besser:
„Besonders großen Wert haben wir in der Entwicklung auf die intuitive Bedienbarkeit gelegt."
Ist das alles, was man wissen sollte, wenn man interviewt wird?
Ganz ehrlich: Nein! Es gibt noch sehr viel mehr, was Sie beachten, bedenken und berücksichtigen können, um souverän und entspannt interessante Interviews zu geben. In meinem E-Book "In eigener Sache" habe ich viele wertvolle Tipps und Infos für Sie zusammengetragen.
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