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Iss grüner!

Hülsenfrüchte sind abwechslungsreiche Nährstoffpakete mit viel Eiweiß, das tierisches Protein durchaus ersetzen kann. Wer öfter mal Bohnen, Erbsen und Co statt Fleisch in seinen Speiseplan einbaut, tut sich und der Tierwelt etwas Gutes – und trägt aktiv zum Klimaschutz bei.





Unglaubliche 95 kg Fleisch verbrauchen wir Österreicherinnen und Österreicher laut aktuellen Statistiken der Agrarmarkt Austria (AMA) pro Jahr. Das ist zu viel. Da sind sich mittlerweile nicht nur Ernährungswissenschaftler und Umweltschützer, sondern auch Teile der Fleischindustrie einig. Hülsenfrüchte sind dank ihres hohen Gehalts an pflanzlichem Eiweiß eine echte Alternative zu Fleisch. Ein „Hülsenfrüchte-Tag“ hin und wieder leistet auch einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. Denn laut WWF entfallen gut zwei Drittel der mit unserer Ernährung verbundenen Treibhausgase auf die Erzeugung tierischer Produkte.


Dass der Genuss dabei nicht zu kurz kommt, dafür sorgt die große Vielfalt, mit der Hülsenfrüchte unseren Speiseplan bereichern können. Von den grünen Varianten in Form von (Zucker-)Erbsen oder grünen Bohnen bis hin zu Linsen, Kichererbsen oder einer urigen Österreicherin mit steirischen Wurzeln, der Käferbohne, sind der Fantasie und der Abwechslung keine Grenzen gesetzt. Wer Bedenken hat, dass der Volksmund recht behält, wenn er prophezeit, dass „jedes Böhnchen ein Tönchen“ zur Folge hat, kann mit der richtigen Würze leicht Abhilfe schaffen: Ein Lorbeerblatt im Kochwasser oder Kräuter und Gewürze wie Kümmel, Koriander, Thymian, Rosmarin, Kardamom, Kurkuma, Fenchel- oder Dillsamen sorgen für bessere Verträglichkeit.


Doch noch einmal „back to the roots“: Neben allen anderen Vorzügen verbessern Hülsenfrüchte auch die Bodenfruchtbarkeit. Denn an ihren Wurzeln leben Knöllchenbakterien, die den Boden mit Stickstoff anreichern. Und zwar so, dass es auch für Pflanzen reicht, die nach den Hülsenfrüchten wachsen. Deshalb bauen Bio-Landwirte im Rahmen ihrer Fruchtfolge häufig auch Hülsenfrüchte an. Und: Auf Feldern, auf denen kein Tierfutter wächst, bleibt mehr Platz für Getreide, Gemüse und Hülsenfrüchte.


Langweilig?

Nicht die Bohne!


Ob in frühlingshaftem Grün, hellem Rot oder tiefstem Schwarz: Linsen, Bohnen, Erbsen & Co sind vielfältig in Form und Farbe und mindestens genauso abwechslungsreich in der Zubereitung. Die ballaststoffreichen Eiweißbomben schmecken als Beilage, in Suppen, als Dip oder sogar als Dessert – und das nicht die Bohne langweilig!


KICHERERBSEN

Kichererbsen sind reich an B-Vitaminen und mit ihrem milden Geschmack besonders in der orientalischen Küche beliebt.


BELUGALINSEN

Die kleinen schwarzen Beluga- oder Kaviarlinsen schmecken fein-nussig und bleiben beim Kochen bissfest. Perfekt für Salate und als Beilage.


GRÜNE BOHNEN

Ob man sie nun Buschbohnen, Fisolen oder Höckerle nennt: Grüne Bohnen schmecken in Salaten, Suppen, Currys oder Aufläufen.


ZUCKERERBSEN

Die zarte, knackige und leicht süßliche Zuckererbse bringt frisches Grün in Beilagen, Suppen oder asiatische Gerichte.


ROTE LINSEN

Rote Linsen sind geschält und zerfallen auch bei kurzen Kochzeiten rasch. Ideal für Suppen, Eintöpfe, Pürees oder ungewöhnliche Desserts.


KÄFERBOHNEN

Der leicht nussige Geschmack dieser cremig-kernigen Eiweiß- und Ballaststoffbomben passt zu Salaten und herzhaften Eintöpfen.


Aus: B’sundrig – das Sutterlüty Magazin, Nr. 87

Text: Carmen Jurkovic-Burtscher

Fotos: Christian Kerber

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